Laufen und Spendensammeln in Hennef und der Welt
(ul) „Wenn ich etwas für mich tue, dann kann ich auch etwas für andere machen“, sagt Markus Kania und läuft gemäß diesem sozial ambitionierten Grundsatz seit einigen Jahren Trainingskilometer für Trainingskilometer und Marathon für Marathon. Dass dabei nicht immer nur der Spitzensport im Fokus stehen und gefördert werden sollte, ist dem Hennefer ganz wichtig, denn auch im Breitensportbereich gelte es, die Menschen zu motivieren und zu unterstützen.
Als studierter Volkswirt ist der 55-Jährige bei der Bundeswehr tätig und hat bereits zur Wehrdienstzeit mit dem Laufen angefangen. Aus gesundheitlichen Gründen wurde dann vor rund zehn Jahren aus einer sportlichen Leidenschaft eine intrinsische Notwendigkeit und aus den anstrengenden 15 Minuten auf dem Laufband zu Beginn sind mittlerweile bis zu 60 Kilometer in der Woche geworden. Zunächst traute sich Markus Kania bei dem ein oder anderen Halbmarathon an den Start, doch schnell wurde ihm die Strecke zu kurz, das Tempo war nicht seins und so begann er, die 42,195 Kilometer lange Herausforderung eines Marathons in Angriff zu nehmen. Sein Debüt sollte der Hamburg-Marathon 2020 werden, doch wie bei so vielen Veranstaltungen machte die Corona-Pandemie einen Strich durch diesen Plan. Im Training lief der zweifache Familienvater fleißig weiter – das Ziel war Hamburg 2021. Doch dieses Mal verhinderte ein Rippenbruch seinen Start und da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, war es dann 2022 endlich soweit, dass er in Hamburg an den Start und über die Ziellinie ging. „Ich habe einfach nur überlebt“, beschreibt Kania sein „erstes Mal“ und war gepackt vom Virus des Marathon-Laufens. In 2022 kam dann unter anderem noch der Köln-Marathon dazu und die großen Pläne und Träume für 2023. „Ich wollte einmal in meinem Leben über die Golden Gate Bridge laufen“, erzählt der Hennefer, sicherte sich einen Startplatz in San Francisco, sparte und trainierte motiviert, erfüllte sich dann im Juli dieses Jahres seinen Traum und ging mit rund 4.500 weiteren Läuferinnen und Läufern an den Start. Im bergigen Auf und Ab der amerikanischen Großstadt ging es dabei vorrangig nicht um die gelaufene Zeit, sondern um das großartige Gemeinschaftsgefühl und die vielen Eindrücke, die sich dort während und rund um dieses Laufevent sammeln ließen. Mit einer persönlichen Bestzeit von 4 Stunden und 22 Minuten absolvierte er dann Anfang Oktober als krönenden Abschluss 2023 den München Marathon und hat für 2024 und darüber hinaus bereits große Pläne. Im April steht der London-Marathon auf dem Programm und neben den vielen Laufveranstaltungen auf deutschem Boden zieht es Markus Kania früher oder später noch nach Boston, Tokio, Chicago und New York, denn zusammen mit dem Marathon in Berlin und London gibt es für alle sechs gelaufenen Events den sogenannten „Six-Star“ – die 6-Sterne-Medaille, die 2016 von den Abbott World Marathon Majors eingeführt wurde, um all diejenigen zu ehren, die diese sechs Marathons absolviert haben. Dabei sei dies nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern vor allem eine kostspielige Angelegenheit und eine Frage, ob man einen Startplatz bekäme oder nicht.
Dass der ehrenamtlich seit Jahren engagierte Hennefer dabei im Training wie beim Lauf selber seinen sportlichen Ausgleich mit einem guten Zweck verbindet, ist für ihn selbstverständlich. Und so sammelt er seit Anfang 2023 zu gleichen Teilen Spenden für den Hennefer TV sowie das Sibilla Hospiz Bödingen. Pro gelaufenem Kilometer spendet er dabei selber aktuell 50 Cent, und wenn er im Rahmen seines „100 Dörfer Spendenlaufes“ beim Training eines der Hennefer Dörfer erreicht, kommt nicht nur eine bunte Fahne auf der großen Landkarte hinzu, sondern auch eine weitere Spende in den großen Topf. Damit die Spendensumme stetig wächst, sucht der Hennefer daher weitere Sponsoren, die ihn und sein Vorhaben unterstützen. Denn ab Januar 2024 startet Markus Kania eine weitere Spendenaktion – seinen „300 Denkmäler Run“ im Hennefer Stadtgebiet. Schwerpunkt sei für ihn dabei die finanzielle Unterstützung des Hospiz-Projektes in Hennef-Bödingen und so soll die Aktion zeitlich nicht begrenzt sein, sondern „sie dauert so lange, wie es noch Denkmäler abzulaufen gilt“, sagt Kania schmunzelnd, und freut sich über noch mehr Sponsoren, die ihn und sein läuferisch-karitatives Projekt zukünftig aktiv unterstützen möchten.