Rettet die Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis

Das Gesundheitsbündnis Bonn/Rhein-Sieg hatte vor der Klinik in Bad Honnef zu einer Kundgebung aufgerufen

(bk) Bad Honnef. In einer kontroversen und teilweise emotionalen Debatte hat der Bundestag Ende Juni über die geplante Krankenhausreform beraten. Obwohl in dieser Debatte von Parlamentariern die Forderung nach einer Verbesserung der wohnortnahen Versorgung gefordert wurde, stehen werdende Mütter bereits heute schon im “Regen”. Damit spitzt sich die Situation auf dem Gesundheitssektor immer mehr zu. Sowohl im Rhein-Sieg-Kreis als auch im benachbarten Rheinland-Pfalz wird es Schwangeren immer schwieriger gemacht, in einem vertretbaren Zeitfenster eine Geburtenstation zu erreichen. Auf die aktuell anstehende neue Krankenhausplanung wollte das Gesundheitsbündnis Bonn/Rhein-Sieg mit der Demonstration vor dem Honnefer Krankenhaus aufmerksam machen, um damit auf die Entscheidungsfindung Einfluss nehmen zu können. Neben Frauen aus Bad Honnef und aus Eitorf waren auch zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus der Region nach Bad Honnef gekommen. Mit dabei waren Frank Becker, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Linz, Karsten Fehr, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Unkel, Holger Heuser, stellv. Bürgermeister Bad Honnef, die Windecker Bürgermeisterin Alexandra Gauß, Rainer Viehoff, Bürgermeister aus Eitorf, Alfons Mußhoff, Bürgermeister aus Unkel, Beigeordnete Ruth Zimmermann aus Linz, Dr. Susanne Lux, Bürgermeisterin aus Kasbach-Ohlenberg, Martin Buchholz, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Asbach, der Bruchhausener Bürgermeister Stefan Heinrichs sowie Stadträtin Friedericke Brüdigam-Hattingen aus Unkel. “Die Situation auf dem Gesundheitssektor wird immer dramatischer und gerade im Rahmen der Geburtshilfe tun sich eklatante Lücken auf”, so Carsten Krause vom Gesundheitsbündnis. “Die Wege werden für die Frauen immer länger und wertvolle Zeit geht durch die Reduzierung der Möglichkeiten einer Geburtshilfe verloren. Es ist Zeit zu Handeln und gemeinsam auf die problematische Situation hinzuweisen.” Wie sich diese Situation auswirken kann, schilderte Alice König aus Unkel. “Anfang Februar dieses Jahres musste für mich alles sehr schnell gehen”, so die damals werdende Mutter. “Einen Tag, bevor die Geburt meines Kindes ausgerechnet war, bestand plötzlich der Verdacht einer Plazentaablösung. Als die Rettungssanitäter eintrafen, bestand erst einmal Unklarheit, wo ich hingebracht werden sollte. Als Bonn genannt wurde, zeigten sich die Helfer erst einmal irritiert. Ich habe mir große Sorgen gemacht, denn bis alles geklärt war, verging sehr viel Zeit.” Am Ende ging dann jedoch noch alles gut und Alice König zeigte sich mit ihrem Sohn Anton auf der Kundgebung in Bad Honnef. Das Erlebte wünscht sie jedoch keiner Schwangeren und hofft auf eine Veränderung der momentanen Defizite: “Gäbe es im Cura-Krankenhaus noch die Geburtshilfe, hätte ich mit dem eigenem Auto keine fünf Minuten bis ins Krankenhaus gebraucht.” Der Appell an die Landesregierung: “Minister Laumann, retten Sie die Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis”, war in großen Buchstaben auf einem enthüllten Banner zu lesen.

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