Warum ist die Oma so komisch?

Kinoabend im Lebenskreis e. V. – „Töchter ohne Väter“

Fragen Sie sich manchmal, woher das merkwürdige Verhalten Ihres Großvaters oder die Marotten Ihrer Großmutter kommen? Seit rund zwei Jahrzehnten wird erforscht, was aus den zwischen 1930 und 1945 Geborenen geworden ist. Ein Thema für alle, die Senioren besser verstehen möchten.

Während und nach dem 2. Weltkrieg wuchs rund ein Drittel aller Kinder ohne Vater auf. Die Folgen einer solchen Kindheit wurden lange Zeit nicht wahrgenommen oder waren tabu. Was haben Krieg, Flucht, Vertreibung und vor allem die Vaterlosigkeit bei den Kindern bewirkt? Sie sind heute im Rentenalter – und viele davon setzen sich jetzt erstmals mit ihrem Aufwachsen ohne Vater auseinander. In ihrem gleichnamigen Buch hatte Historikerin Barbara Stambolis bereits Lebensberichte vaterlos aufgewachsener Mädchen gesammelt – der Filmregisseur Andreas Fischer setzte diese Texte in bewegende Wort- und Bildszenen um. Die Protagonistinnen erzählen ungeschönt von prägenden Kindheitserinnerungen und von dem, was es bedeutet, in der Nachkriegszeit aufgewachsen zu sein.

Die im Film greifbar werdenden Verlusterfahrungen unter den betroffenen Frauen erinnert an die Grundprinzipien moderner Trauerbegleitung: Zuhören, Schweigen, das gemeinsame Aushalten von Schmerz. Der ambulante Hospizdienst Hennef bietet hierfür geschützte Räume und vielfältige Angebote. Der „Lebenskreis“ möchte den Filmabend nutzen, um Brücken zu schlagen zwischen historischen Erfahrungen und heutiger Trauerarbeit. Nach der Filmvorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Regisseur, der auch über die eigene Familiengeschichte ein Buch geschrieben hat.

Veranstaltungshinweis:

Film & Austausch: Töchter ohne Väter

Freitag, 4. Juli, 19 Uhr

Pfarrheim St. Michael, Kurhausstr. 1, Hennef (barrierefreier Zugang)

Eintritt frei, Spenden herzlich willkommen

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