Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Heute händigte Landrat Sebastian Schuster das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Helmut Klein aufgrund seines jahrzehntelangen sozialen Engagements aus.
"Sie, lieber Herr Klein, haben Ihr Leben lang Verantwortung übernommen – für Mitmenschen, für das Gemeinwohl, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie stehen für eine Haltung, die man nicht hoch genug schätzen kann: die Bereitschaft, sich dauerhaft und verlässlich einzubringen", mit diesen Worten begrüßte Landrat Sebastian Schuster Helmut Klein und Hennefs Bürgermeister Mario Dahm im Raum Bröl im Siegburger Kreishaus.
Seit 1961 ist Helmut Klein Mitglied im Malteser Hilfsdienst Hennef. Schon kurz nach seinem Eintritt absolvierte er zahlreiche Aus- und Fortbildungen, darunter den Lehrgang "Erste Hilfe". Über Jahrzehnte hinweg leitete er bis zu zweimal wöchentlich Erste-Hilfe-Kurse. Von 1963 bis 1971 übernahm er Verantwortung als Gruppenführer des Fernmeldezugs im erweiterten Katastrophenschutz, ehe er 1971 zum Zugführer ernannt wurde. Dieses Amt übte er bis 1998 aus. Unter seiner Leitung gewann der Fernmeldezug Hennef 1972 den Leistungswettbewerb des Katastrophenschutzes "Märzwind 72" – ein Beweis für die Professionalität und den Einsatzwillen seines Teams. Zugleich unterstützte Helmut Klein den Aufbau weiterer Malteser-Gliederungen in der Region und trug so dazu bei, dass der Katastrophenschutz breiter aufgestellt werden konnte.
Seit 1984 prägt er ein weiteres wichtiges Element des religiösen und sozialen Lebens in Hennef: die Wallfahrt nach Kevelaer. Jahr für Jahr nehmen rund 100 Bürgerinnen und Bürger daran teil. 2004 übernahm er die Leitung der gesamten Organisation – von den Anmeldungen über die Verpflegung bis hin zur barrierefreien Mitreise von mobilitätseingeschränkten Menschen. Damit sorgt er nicht nur für ein reibungsloses Gelingen, sondern schafft ein Gemeinschaftserlebnis, das Menschen über Generationen hinweg verbindet.
Seit den 1990er-Jahren organisiert der Hennefer Blutspendetermine. Er schafft die räumlichen Voraussetzungen, sorgt für eine gute Betreuung und stellt sicher, dass Spenderinnen und Spender nach der Spende versorgt werden. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der Blutversorgung – eine unverzichtbare Hilfe für Kranke und Verletzte.
Ein besonderes Augenmerk hat Helmut Klein auf ältere Menschen gelegt. Schon 2010 erkannte er die zunehmende Vereinsamung vieler Seniorinnen und Senioren. Mit großem Weitblick initiierte er einen Telefondienst, der bis heute Menschen verbindet. Als Leiter des Teams weist er neue Engagierte ein, organisiert die Abläufe und übernimmt selbst regelmäßig Gespräche. Dieses Engagement schenkt Menschen, die oft im Stillen leiden, Nähe und Wertschätzung. Zudem war Helmut Klein beim Seniorenbus der Bürgerstiftung Altenhilfe von 2012 bis 2022 aktiv. Zehn Jahre lang fuhr er ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger unentgeltlich durch Hennef. Immer zuverlässig, immer hilfsbereit. Gerade in Zeiten personeller Engpässe war er zur Stelle und trug entscheidend dazu bei, dass dieses wichtige Angebot nicht nur aufrechterhalten, sondern sogar ausgebaut werden konnte. Und als die Corona-Pandemie die Gesellschaft vor besondere Herausforderungen stellte, war es wieder Helmut Klein, der handelte: Innerhalb weniger Tage half er, gemeinsam mit der Bürgerstiftung, einen Einkaufsdienst für Ältere und Fahrten zu Impfzentren zu organisieren.
"Darüber hinaus engagiert sich Helmut Klein seit 1962 im Kirchenchor der katholischen Pfarre Liebfrauen in Hennef-Warth. Er ist Sänger, Klavierstimmer, Vizechorleiter und Kassierer im Vorstand. Vertretungsweise übernimmt er bei besonderen Chorproben die Leitung des Chors. Außerdem ist er seit vielen Jahren Hobbyastronom und übermittelt sein Wissen ehrenamtlich an interessierte Schulklassen", heißt es in der amtlichen Ordensbegründung.
"Helmut Klein hat in den unterschiedlichsten Bereichen Spuren hinterlassen. Ob Katastrophenschutz, Gesundheit, Seniorenarbeit, Kirchenmusik oder Bildungsarbeit – überall hat er mit Tatkraft, Herz und Beharrlichkeit gewirkt. Immer ging es ihm darum, anderen zu helfen und Gemeinschaft zu stiften", mit diesen Worten händigte Landrat Sebastian Schuster die Ordensinsignien an Helmut Klein aus. Ebenfalls überbrachte der Landrat die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und des Regierungspräsidenten Dr. Thomas Wilk.
"Nur Mut und Gottvertrauen!", so spendet Helmut Klein nach eigenen Worten Zuspruch, wenn jemand zu große Bedenken hat, Dinge anzupacken oder umzusetzen. Ganz im Vertrauen nach dem Zitat, welches Albert Schweitzer zugeschrieben wird: "Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren."