Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus Hennef bei der Ausbildungs- und Arbeitssuche zu begleiten, macht Freude. Da sind sich Jürgen Neumann und Paul Franke einig. Sie engagieren sich ehrenamtlich als Jobpaten bei dem Projekt "Schritt für Schritt – Wege in Arbeit" und sind Teil des Teams, das aus Ehrenamtlichen, städtischen Mitarbeitenden und der AWO-Koordinatorin Karin Sommer-Florin besteht. Dieses Kooperationsprojekt zwischen dem AWO-Kreisverband und der Stadt Hennef gibt es seit 2018. Und für dieses Projekt sucht das Team weitere Jobpat*innen als Unterstützung. Denn bisher war es erfolgreich, und so soll es auch bleiben.
Seit der Gründung konnte vielen Menschen geholfen werden. Allein seit Juli 2024 hat das Team 47 Personen in das Projekt "Schritt für Schritt – Wege in Arbeit" aufgenommen. 34 Personen unterstützt das Team bei seinen Bewerbungsbemühungen. "Bisher fanden wir für 22 Personen eine berufliche Perspektive. Sei es die Aufnahme einer Arbeit, die Vermittlung in ein Praktikum oder in eine Ausbildung", so Birgitta Reisch, Teammitglied und Leiterin der interkulturelle Beratungs- und Begegnungsstätte – kurz: INTERKULT – der Stadt Hennef. Und im INTERKULT, Wippenhohner Straße 16, finden auch die regelmäßigen Treffen mit den ehrenamtlich Engagierten statt. "Wir würden uns freuen, wenn weitere ehrenamtliche Jobpat*innen zu unserem Team dazukommen. Wichtig für dieses Ehrenamt ist, dass man Interesse an verschiedenen Kulturen hat und mit Behörden kooperieren möchte", sagte Karin Sommer-Florin. Denn die Kontaktaufnahme zu Weiterbildungsträgern, dem Jobcenter und der Ausländerbehörde gehören zu diesem Ehrenamt dazu.
Seit anderthalb Jahren dabei ist Paul Franke. Da er persisch spricht, betreut er vier iranische Personen. Er hat ihnen geholfen, Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen, den richtigen Arbeitgeber zu finden und begleitete sie bei Behördengängen und half beim Umzug. Paul Frankes Motivation für dieses Ehrenamt ist seine Neugier auf Menschen. Das war auch Jürgen Neumanns Grund, als Jobpate bei dem Projekt mitzumachen. Er schaffte es, eine syrische Person in Arbeit zu bringen. Erfolgreiche Geschichten, nannte auch Birgitta Reisch. Ein junger Mann aus Nigeria kam 2016 nach Deutschland. In Nigeria ging er nur fünf Jahre zur Schule. In Deutschland holte er den Schulabschluss Klasse 9 nach, machte eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer und absolvierte die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann. "Jetzt arbeitet er bei einem mobilen Pflegedienst", so Reisch. Ein junger Syrer, der 2016 nach Deutschland kam, hatte in Syrien sein Abitur abgelegt. Nachdem er Deutsch auf gutem Niveau gelernt hatte, arbeitete er zunächst als Ehrenamtler im INTERKULT und im Kinder- und Jugendzentrum. Danach wurde ihm eine Ausbildung zum Erzieher angeboten, die er mit Erfolg absolviert hat.
"Das Zusammenwirken von Ehrenamt, hauptamtlichen Berater*innen, der AWO und der Stadt Hennef ist ein erfolgreiches Konzept", sagte Karin Sommer-Florin.
Wer Interesse hat und mitmachen will, kann sich bei Karin Sommer-Florin informieren unter: 0152 54 71 31 24 oder per E-Mail: karin.sommer-florin@awo-bnsu.de.
Weitere Infos zum INTERKULT gibt es unter: https://interkult.stadt-hennef.de