Die Herkulesstaude oder Riesen-Bärenklau, deren Saft Verbrennungen beim Menschen verursachen kann, ist im Hennefer Stadtgebiet an vielen Stellen entlang der Sieg und an kleineren Nebenbächen, an Straßen, Waldrändern und Grünflächen zu finden. Aufgrund der Gesundheitsgefahren wird versucht die expansive Ausbreitung der eingewanderten Pflanze einzudämmen. Seit 2019 unterstützen die Natur- und Angelfreunde (NAF) Stein – Stadt Blankenberg das Umweltamt der Stadt Hennef und den Rhein-Sieg-Kreis bei der Bekämpfung der Herkulesstaude entlang der Sieg. Auch in diesem Jahr waren die Vereinsmitglieder bereits aktiv. Wer sich ebenfalls engagieren möchte, kann sich beim Umweltamt der Stadt Hennef, Maximilian Lörch, E-Mail: maximilian.loerch@hennef.de, Telefon: 02242/888-304 melden.
Hintergründe
Die Herkulesstaude wurde als imposante Gartenzierpflanze eingeführt und hat sich mittlerweile selbständig verbreitet. Auf dem Hennefer Stadtgebiet führt die Stadt Hennef seit 2009 Maßnahmen zur Bekämpfung der Herkulesstaude durch und investiert jährlich finanzielle Mittel von bis zu 4.000 Euro. Auf öffentlichen Flächen wird die Herkulesstaude vom Baubetriebshof oder einem beauftragten Gartenbaubetrieb entfernt. Allein im letzten Jahr wurden an 133 Standorten 508 Pflanzen beseitigt. Im Hennefer Stadtgebiet tritt die Staude aufgrund der Maßnahmen in deutlich geringerer Zahl auf, als beispielsweise an der oberen Sieg. Durch das Sieghochwasser, Bodenbewegungen oder im Boden befindliches Saatgut kann es aber immer wieder zu einem erneuten Aufkeimen kommen.
Seit dem Jahr 2017 findet die Bekämpfung aufkommender Herkulesstauden in sogenannten Naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen durch den Rhein-Sieg-Kreis (Untere Naturschutzbehörde) statt. Dazu gehören in Hennef der Großteil der ufernahen Bereiche entlang der Sieg, die Siegwiesen sowie der Dondorfer See.
Bekämpfungsmethode
Die nachhaltige Bekämpfungsmethode ist die Beseitigung aller ober- und unterirdischen Pflanzenteile. Dies erfordert allerdings sorgsames Vorgehen, sicherheitshalber mit Schutzkleidung. Jeglicher Hautkontakt mit der Pflanze sollte dringend vermieden werden!
Eine Eindämmung der Pflanzen erfolgt normalerweise per Hand mit Spaten oder einem ähnlichen Gerät. Dabei soll der Riesenbärenklau möglichst im Rosettenstadium, also vor der Blüte im Juni/Juli, ausgegraben werden. Der obere Wurzelstock wird mindestens 15 Zentimeter tief mit einem Spaten ausgestochen. Wichtig ist, dass die Hauptwurzeln komplett durchtrennt werden. Damit die Pflanze nicht wieder nachwächst, müssen die Pflanzenteile aus dem Boden gezogen und entsorgt werden. Die Entsorgung wird so vorgenommen, dass keine Samen oder vermehrungsfähigen Pflanzenteile in die Umwelt geraten. Auch bei älteren Pflanzen ist ein Abschneiden der Pflanze einschließlich der Entfernung der Wurzeln am wirksamsten. Langjährige Nachkontrollen lassen sich aufgrund des oftmals im Boden schlummernden Samenpotenzials nicht vermeiden.