Von Handpuppen entführt auf die Planeten des kleinen Prinzen lauschte das Publikum der Präsentation dieses Klassikers. Die kleinen Figuren aus Antoine de Saint-Exupérys Buch wurden durch subtile Handführung begreifbar und mit modulationsfähiger Stimme verlieh Gerd J. Pohl den Figuren ein bewegtes Eigenleben. Der Kulturverein Hennef hatte den renommierten Schauspieler in die Meys Fabrik geholt. Und nun zog er die Blicke auf die Originalfiguren von Lore Lafin aus der Welturaufführung von 1949/1950 und blieb selbst diskret im Hintergrund.
Bei diesem Stück deutscher Theater- und Puppentheatergeschichte verfolgten die Erwachsenen die Dialoge des kleinen Prinzen mit dem König, dem Trinker, dem Eitlen und dem Geschäftsmann, dem Geographen und dem Flieger, der Rose, der Schlange und schließlich dem schlauen Fuchs, der seine Lebensweisheit verrät: "Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!" So galt der herzliche Applaus all diesen Figuren und der meisterlichen Handhabung durch den Puppenspiel-Intendanten.
Gerd J. Pohl hat auf vielfachen Wunsch bereits versprochen, bald wieder nach Hennef zu kommen. Im Herbst soll dann auch das Puppenspiel für Kinder nachgeholt werden, das am Nachmittag leider ausfallen musste, denn beim Verladen der Theater-Utensilien war der Koffer mit Plum und seinen Freunden aus dem Auto gekidnappt worden. Sobald die entführten Puppen wieder aufgetaucht oder nachgebaut sind, wird der Kulturverein die Kinder erneut einladen. Dann wird es eventuell auch wieder eine Abendveranstaltung für Erwachsene geben: Großes Theater auf kleiner Bühne.