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Einweihung Hangspielplatz und Kölner Tor

Rüpckblick: Tag der Städtebauförderung am 4. Mai

Es geht voran in Stadt Blankenberg: Der Hangspielplatz ist eröffnet und das Kölner Tor strahlt in neuem Glanz. Anlässlich des bundesweiten Tags der Städtebauförderung am 4. Mai hat Bürgermeister Mario Dahm zusammen mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung beide Projekte offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Am Hangspielplatz fand aus diesem Anlass ein Spielplatzfest mit Aktionen für Kinder statt. Parallel dazu lag am Kölner Tor der Schwerpunkt auf der Information über die Sanierung der historischen Anlage und den stadtumlaufenden Panoramaweg. Unterhalb des Kölner Tors war die Wegeslücke entlang der Kreisstraße geschlossen worden, so dass man nun nicht mehr über die Straße muss, um den Weg weiterzugehen, sondern auf dem Weg direkt zum Kölner Tor gelangen kann. Am Tor selbst empfängt eine mit Bänken und Tisch ausgestattete Sitz- und Ruhefläche Wanderer und Spaziergänger. Dort bot das für die Sanierung der Stadtmauer verantwortliche Fachbüro Sandner eine "Mauerführung Spezial: Kölner Tor" an und informierte Interessierte über die Sanierungsarbeiten.

"Aus Planung wird nun nach und nach Realität", so Bürgermeister Mario Dahm. "Viele in der Stadtverwaltung und bei den ausführenden Fachfirmen haben hart gearbeitet, um die ersten sichtbaren Projektbausteine des InHK Stadt Blankenberg fertigzustellen. Dafür danke ich allen Beteiligten. Mit dem Hangspielplatz ist ein toller Erlebnis- und Bewegungsraum mit Rutschen und Klettermöglichkeiten für Kinder entstanden und das Kölner Tor erstrahlt nun saniert auch für die nächsten Jahrzehnte im neuen Glanz. Weitere Projektbausteine liegen vor uns. Mit dem InHK wollen wir die mittelalterliche Stadt Blankenberg mit ihren baulichen Anlagen fit für die Zukunft machen, unser kulturelles Erbe erhalten und eine bessere Balance zwischen Stadt Blankenberg als Wohnort und seiner Beliebtheit als Ausflugsziel herstellen. Mit millionenschwerer Unterstützung u.a. aus der Städtebauförderung von Bund und Land im Rahmen der REGIONALE 2025 schaffen wir so einen echten Mehrwert für die Henneferinnen und Hennefer."

Der Hangspielplatz

Holzstege und -türme, Netze und Balken zum Kraxeln und Klettern sowie rasante Rutschen – das ist der neue Hangspielplatz, dessen Bau im Herbst begonnen hatte. Er ist südlich der Altstadtmauer am Durchgang zwischen Alt- und Neustadt auf einer städtischen Fläche entstanden. Der dortige Wallgraben wurde wieder herausgearbeitet und zugleich durch die mutige Hand des Landschaftsarchitekturbüros Dirk Schelhorn (heute LS²), das sich seit Jahrzehnten Bewegungs- und Begegnungsräume zur Aufgabe gemacht hat, zu einem einzigartigen Erlebnisraum für Kinder gestaltet. Dazu fanden während der Planung zwei Beteiligungsformate statt, um die Wünsche von Kindern und Familien in Stadt Blankenberg zu berücksichtigen. Die Hanglage ermöglicht einen attraktiven, naturnahen Bewegungsraum und auch die oft von Kindern gewünschten langen Rutschen. Durch die Anbindung an mehrere örtliche und überörtliche Wanderwege und die gleichzeitige Nähe zum Dorfkern dient der Hangspielplatz sowohl den Kindern aus Stadt Blankenberg als auch Familien auf einem Besuch im mittelalterlichen Ort als Spiel- und Toberaum. Die Baukosten betrugen rund 330.000 Euro, die Planungskosten rund 70.000 Euro. Der Bau wurde durch Mittel der Städtebauförderung von Bund und Ländern und vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW gefördert.

Kölner Tor: Instandsetzung Mauerabschnitte M13 und M14

Die Maßnahme betraf die Ecksituation der Stadtmauer im westlichen Bereich des Grundstücks Mechthildisstraße 1 / Kölner Tor und diente der Sicherung des noch vollständig erhaltenen Ringschlusses um die mittelalterliche Neustadt. Der Mauerabschnitt ist in drei Teilbereiche unterteilt:

• M13: Stadtmauer am Gartengrundstück Mechthildisstraße 1

• M14 I: Kölner Tor

• M14 II: Stadtmauer unterhalb des Wohnhauses Mechthildisstraße 1

Der Mauerabschnitt M13 galt nicht mehr als standsicher und musste daher statisch instandgesetzt werden. Von den beiden Maueraußenseiten wurden dafür insgesamt 35 Anker eingebracht. Ein Teilbereich der Nordmauer wurde mit Hilfe einer Spritzbetonschale und Ankern stabilisiert. Erst nach wiederhergestellter Standfestigkeit konnte das Gartengrundstück zur Mauerinnenseite wieder betreten werden. Danach wurden die neue Brüstungshöhe über die komplette Länge des Grundstücks aufgemauert sowie auf der Außenseite der Mauer Fugen und Mauerwerk instandgesetzt und die Spritzbetonschale zusätzlich mit einer Natursteinschale verblendet. Die Arbeiten hatten im August 2022 begonnen und haben sich witterungsbedingt bis in den Sommer 2023 gezogen. Die Mauersanierung im Abschnitt M13 und M14 wurde aus Bundes- und Landesmitteln der Städtebauförderung des Landes NRW gefördert und hat rund 1 Millionen Euro gekostet.

Sitz- und Ruhefläche am Kölner Tor

Nachdem die Sanierung der Mauer und des Kölner Tors abgeschlossen war, hat die Stadt rund um das Kölner Tor eine Sitz- und Ruhefläche eingerichtet, die zunächst noch einen recht nüchternen Eindruck gemacht hat, künftig aber passend begrünt Wanderer zu Verweilen an diesem historischen Ortseingang einlädt.

Panoramaweg

Mit Abschluss des ersten Abschnittes der Mauersanierung konnten auch die Arbeiten am Panoramaweg beginnen. Den Anfang machte der Lückenschluss parallel zur Kreisstraße K19. Dafür wurde eine neue Wegetrasse entlang der Kreisstraße angelegt. Der Weg ist nun etwa zwei Meter breit und besteht aus einer wassergebundenen Decke als Oberfläche. Zwischen der Fahrbahn und dem Weg ist ein Schutzstreifen von einem Meter geblieben, auf dem mittig eine Schutzplanke zur Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger montiert wurde. Der Weg wurde aufgrund der Neigung des Geländes von etwa 22 Prozent und der beidseitigen Platzeinschränkung durch die Kreisstraße und die historische Stadtmauer über die etwa 5,50 Meter hohe Böschung auf einer Strecke von rund 25 Metern in Richtung Kölner Tor als Treppenanlage mit Zwischenpodesten weitergeführt. An die Treppenanlage schließt der Panoramaweg an, der sich auf einer Länge von etwa 75 Meter bis hoch zum Kölner Tor erstreckt.

Hintergrund

Großprojekt Mauersanierung: Die Sanierung der Burg- und Stadtmauer von Stadt Blankenberg ist das größte Projekt des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) Stadt Blankenberg und soll bis voraussichtlich 2032 abschnittsweise umgesetzt werden. Die Sanierung hat mit der genannten Instandsetzung der Mauerabschnitte M13 und M14 begonnen. Seit 2017 hatte das Fachbüro Sandner Architekten die historische Burg- und Stadtmauer von Stadt Blankenberg begutachtet und einen Sanierungsplan aufgestellt sowie seit 2019 rund 400 Stellen im Detail untersucht. Die Mauer ist rund 1.500 Meter lang und umfasst 13.600 Quadratmeter Fläche. Das Sanierungskonzept sieht in den kommenden Jahren 28 Einzelmaßnahmen vor, wobei die Reihenfolge vom Handlungsbedarf (sofort/dringend bis niedrig) diktiert wird. Ziel ist es, einerseits das denkmalwürdige und identitätsstiftende Erscheinungsbild der Burg- und Stadtmauer als Denkmal in Wert zu setzen, andererseits Abschnitte der Stadtmauer denkmalfachlich umfassend zu sanieren. Die Inwertsetzung einzelner Bauabschnitte gerade an den Eingangstoren im Süden (Katharinenturmplatz, Scheurengarten) und Norden (Kölner Tor, Mechthildisstraße) ist aus städtebaulicher Sicht wichtig und wird über die Städtebauförderung bezuschusst. Der südliche Mauerabschnitt liegt in Sichtachse zum Kultur- und Heimathaus. Interessante Blickbeziehungen vom Veranstaltungsraum, den Sitzgelegenheiten im Foyer oder vom Platz oder der in diese Richtung offen entworfenen Kulturscheune und des Lehrgartens bieten sich an. Die vorgesehenen Gesamtkosten für die Mauersanierung betragen rund 23 Millionen Euro. Neben der Städtebauförderung wird die Sanierung der Stadtmauer mit Hilfe von Bundesmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Denkmalförderung des Landes NRW finanziert.

Mauersanierung am Abschnitt M17: Zum Sommeranfang 2024 wird die Sanierung der Stadtmauer am Abschnitt M17 fortgesetzt. Der Abschnitt befindet sich am Durchgang von der Alt- zur Neustadt und kann über den Spazierweg auf der Altstadtfläche erreicht werden. Für die Dauer der Sanierung bleibt der Weg offen, der Durchgang zur Neustadt ist allerdings geschlossen. Die Baustelle wird über einen Weg vom Grabenturm aus angedient. Lager- und Stellflächen für die Baustelle befinden sich wie bereits bei der Sanierung des Kölner Tors neben dem Parkplatz vor der Burganlage. Die Baustelleneinrichtung beginnt am 27. Mai. Die Sanierung soll laut Planung bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Da die Arbeiten jedoch stark von der Witterung abhängig sind, kann es sein, dass die Arbeiten im nächsten Frühjahr für Restarbeiten noch einmal aufgenommen werden müssen. Der Mauerabschnitt M17 ist rund 35 Meter lang und besteht aus einem Turm sowie der beidseitig des Turmes liegenden Mauer. Äußere Mauerschale und Mauerkrone sind desolat, die Wasserführung ist mangelhaft, der Mauerkern durchfeuchtet und die mittelalterlichen Bogenfüllungen liegen frei. Ziel ist es, die Fugen zu sanieren, die Mauerkrone zu ertüchtigen und die Bögen und Füllungen zu sichern. Außerdem soll die Wasserführung so optimiert werden, dass das Regenwasser der Mauer keinen weiteren Schaden zufügt. Dazu soll auch hier, wie am Kölner Tor eine "Grüne Mauerkrone" realisiert werden. Die voraussichtlichen Kosten für Sanierung inklusive archäologischer Baubegleitung, Umweltbaubegleitung und bauhistorischer Begleitung belaufen sich auf rund 990.000 Euro und werden ebenfalls gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM-Förderung) und aus der Denkmalförderung des Landes NRW. Das ergänzende Forschungsprojekt wir gefördert über das Innovationsprogramm "Zukunft Bau" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Das verantwortliche Planungsbüro ist hier wie für die Mauersanierung insgesamt das Büro Sandner Architekten.

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