FC Hennef unterliegt 0:4 gegen die Gäste vom Bonner SC
(bb) Am letzten Samstag wurde der 16. Spieltag der Fußball-Mittelrheinliega zwischen dem FC Hennef und dem Bonner SC nachgeholt. Hier konnten die Gäste das Spiel spät, aber klar für sich entscheiden. Der FC Hennef bleibt mit seiner Niederlage auf dem neunten Tabellenplatz, der Bonner SC rückte auf den vierten Platz hoch. Damit bleibt das Team im spannenden Aufstiegskampf in der Mittelrheinliega. Das machten auch die mitgereisten Fans sehr deutlich. Sie haben von Spielbeginn an getrommelt und mit Gesang den Aufstieg ihres Teams prophezeit.
Obwohl sich das Spiel direkt nach dem Anpfiff in die Hälfte des FC Hennef verlagerte, blieb es lange Zeit sehr spannend. Über die ganze erste Halbzeit setzte der Bonner SC die Hennefer Hintermannschaft mit einem Pressing unter Druck. Der war so stark, dass der Abwehr oft nur ihr Torwart Justin Strauch als Anspiel-Station übrig blieb. Doch die Stürmer aus Bonn liefen auch schnell auf Strauch zu, sodass er die Situation nur mit einem hohen Ball nach vorne klären konnte. So konnte der FC Hennef in der ersten Halbzeit kaum eigene Angriffe aufbauen und seine Konter blieben meist früh in der gegnerischen Abwehr stecken. Über das Angriffsspiel vom Bonner SC dagegen sagten zwei Balljungen am Spielfeldrand, dass die ganze Zeit über die rechte Flanke geschickt werden würde. Doch auch wenn dieses Flankenspiel der Gäste nur in Ecken endete, strahlten sie Gefahr aus. Im Hennefer Strafraum kam es immer wieder zu einem Durcheinander. Irgendwann machte Torwart Strauch seinen Kollegen deshalb eine laute Ansage, sie sollten nicht wie Kinder spielen. Der FC Hennefer konnte zwar 45 Minuten lang das 0:0 halten, aber in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte kam es dann trotzdem zum Notwendigen. Nach einem Faul in der Nähe des Strafraums überraschten die Spieler aus Bonn mit einer indirekten Freistoßvariante. Statt auf das Tor ging der Ball zu Adis Omerbasic, der sich an den Hennefern vorbei geschlichen hatte und ihn ins lange Eck versenkte. Strauch war chancenlos.
Nach der Halbzeit kamen die Gastgeber mutiger aus der Kabine. Sie starteten direkt nach dem Anpfiff nach vorne, konnten den schnellen Ausgleich aber nicht erzielen. Dann verkeilte sich das Spiel im Mittelfeld und wurde hitziger. Die Schiedsrichterin musste immer wieder wegen Nickligkeiten unterbrechen, auf beiden Seiten kam kein Spielfluss zustande. Auf und neben dem Platz entwickelte sich eine Anspannung, die in der 65. Minute ihren Höhepunkt fand. Ein paar Meter neben dem Ballgeschehen fiel plötzlich ein Spieler des FC Hennef zu Boden und um ihn bildete sich ein Gerangel. Laut Hennef wurde nachgetreten, laut Bonn nicht. Aber weder die Schiedsrichterin noch ihre Kolleg:innen hatten die Situation klar im Blick gehabt. Sie konnten weder Foul noch Karte geben.
Auch direkt nach diesem Streit konnte erst mal keine Mannschaft ihr Angriffsspiel richtig ausbauen und so musste das zweite Tor für Bonn erneut nach einem Standard fallen. Massaman Keite wuchtete in der 76. Minute eine Ecke per Kopf ins Netz und der Bonner SC feierte dieses Tor wie eine Erlösung. Dann beruhigten sich die Gemüter und damit auch das Spiel. Mit seinem Tor (81.) zum 0:3, wieder nach einem Freistoß, besiegelte Leander Goralski endgültig den Sieg seiner Mannschaft und in der Nachspielzeit schoss Eray Isik schließlich noch ein viertes Tor für Bonn, diesmal sogar aus dem Spiel heraus. Am Ende waren dann alle Streitigkeiten beiseite gelegt und auch der Trainer des FC Hennef Fatih Özyurt meinte, dass Bonn der verdiente Sieger sei und in dieser Form klarer Aufstiegsfavorit.
FC Hennef 05: Strauch, Camara, Boboy, Mus, Schusters, Wybierek, Shala, Lichter, Kanli (55. Kapenda), Asani (46. Biniazz), Kokot
Bonner SC: Birk, Keita, Goralski, Dogan, Omerbasic (72. Wipperfürth), Pommer (86. Erken), Augusto, Rexhepaj (84. Braun), Berg, Hompesch (60. González), Okoroafor (89. Isik)