Hennefer Jecken stürmen erfolgreich das Rathaus & übernehmen die närrische Regentschaft
(ul) In der Politik spricht man von einer Ära, wenn eine Person für lange Zeit und nachhaltig prägend an der Spitze einer Partei oder einer Regierung stand, in der Filmbranche sind es eher die Legenden, als die man in die Geschichte eingehen kann. Und auch, wenn es kein goldener Colt war, den der Baas beim diesjährigen Rathaussturm von seinen Mannen überreicht bekommen hat, und Paul Jacobs weltweit betrachtet vielleicht nicht ganz den Bekanntheitsgrad eines James Bond hat, so stand er doch über zwölf Jahre an der Spitze der 1. Hennefer Stadtsoldaten und manövrierte seine schmucke Truppe in diesen Zeiten souverän vorbei an allen Unwägbarkeiten. Mit einer goldenen Knabüs dankten ihm kleine und große Stadtsoldaten nun anlässlich seines letzten Rathaussturmes diese unvergessene Zeit und bewiesen auch in dieser knackig kurzen Session wieder einmal Kampfgeist, strategischen Einfallsreichtum und unermüdlichen Zusammenhalt mit ihren tapferen Verbündeten.
Allen voran Paul Jacobs, ihr Kommandant, der den städtischen Truppen auf dem Hennefer Rathausbalkon gleich zu Beginn seines letzten Gefechtes erfrischend wortreich Paroli bot. Mit Klärschlamm, dem Schönsten und Schlauesten, was Hennef zu bieten hätte, Gummikrokodil und Laufrad, UHU-Tuben zum Festkleben und einer Schranke vor der Bühne als erste Verteidigungslinie – die allerdings für Gerd “Dilledopp” Schichels Flex überhaupt kein Problem darstellte – glaubten sich Bürgermeister Mario Dahm und seine Truppe bestens gerüstet gegen die zahlenmäßige Übermacht der Hennefer Jecken und ihrer Prinzenpaare. So hatten die Stadtsoldaten einmal mehr ihre närrischen Verbündeten aus Hennef und seinen 100 Dörfern mobilisieren können: Kleine und große Tollitäten und Karnevalsgesellschaften, den Musikverein Allner sowie die Regimentskapelle, Tanzgarden aus Söven und der Bröl, das jecke Volk und Bianca Schüller als musikalische Geheimwaffe auf der Bühne. “Bioabfall” aus Neuwied, Rauchschwaden und buntes Konfetti diente zudem als unschlagbare Tarnung. Luftwaffenunterstützung sicherte zudem das Uckerather Prinzenpaar zu, die Blauröcke selber setzen außerdem auf Fahrräder und Fahrradrikschas.
Zu hohe Park- und Abwassergebühren, chaotische Verkehrsführung, so dass die Adjus des Hennefer Prinzenpaares bereits morgens um 5 Uhr aufstehen müssten, um um 10 Uhr bei ihm sein zu können, und ein Schilderwald wie eh und je – die Beschwerdeliste an die städtischen Truppen war lang und länger und auch auf der Wunschliste der Prinzenpaare fanden sich Herzensangelegenheiten wie der Erhalt der Uckerather Eisdiele oder der Weiberfastnachtsempfang im Hennefer Rathaus.
Auch wenn der Bürgermeister wiederholt betonte, dass in sein Rathaus keiner rein käme – auch wenn man im Vorfeld tatsächlich überlegt hätte, den Baas nicht wieder zu enttäuschen und ihm, weil es sein letzter Versuch sei, eventuell die Türe aufzuhalten – gelang es den Hennefer Jecken einmal mehr die Bastion an der Frankfurter Straße mit Mann und Maus und Rammbock zu stürmen, das Stadtoberhaupt gefangen zu setzen und bis Aschermittwoch die Regentschaft im Rathaus zu übernehmen.